Wer war Emily Ruete, alias Salme von Sansibar? Die arabische Prinzessin, die 1866 aus Liebe zum Hamburger Kaufmann Heinrich Ruete ihre Heimat verließ? Die Frau, die einen neuen Namen, eine neue Religion annahm und in Deutschland ein neues Leben begann? Die junge Witwe, die in einem fremden Land allein ihre drei Kinder großziehen musste? Der Spielball politischer Interessen in Deutschlands Ränkespiel um die Insel Sansibar? Bis zuletzt stellen sich Emilys Kinder diese Frage: Said, Antonie und Rosalie. Ihre Lebenslinien verlaufen zwischen Orient und Okzident, Islam und Christentum, königlicher Abkunft und bitterer Armut, deutscher Disziplin und unbändiger Exotik – und führen mitten hinein in die Katastrophe des 20. Jahrhunderts.
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von Ulrike Ehrmann